Wickel ohne Ende. Wie stiftet man Frieden in der Katzenabteilung?

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Es kann nicht nur zwischen Katzen und Menschen oder Katzen und Hunden zu Problemen kommen, sondern auch zwischen Katzen untereinander.

Probleme treten häufig dann auf, wenn sich in den Lebensumständen der Katze etwas ändert. Eine Wohnungsveränderung, ein Familienzuwachs oder der Einzug einer zusätzlichen Katze in die Gemeinschaft. Meist beruhigt sich die Lage schnell, wenn die Umstellung abgeschlossen und die Revierkämpfe ausgefochten sind. Vor allem bei Freigängern fällt das Aus-dem-Weg-Gehen leicht, allerdings können die Diskussionen zu Hause beginnen, wenn beide Katzen gleichzeitig heimkommen. Bedenklich wird das Verhalten nur, wenn es anhält.

In so einem Fall, oder auch bei Katzen, die schon länger zusammen leben, aber plötzlich eine Abneigung gegeneinander entwickeln, sollten Sie zunächst die Konflikte zwischen den Katzen beobachten: Wer fängt an? Wie reagiert die oder der andere? Wer ist der Gewinner? Gibt es körperlichen oder seelischen Schaden beim Besiegten? Sie können durchaus in einen Streit zwischen Katzen eingreifen, sollten aber zunächst sichergehen, dass es sich nicht um die notwendige Feststellung des Rangs untereinander handelt, die Sie die Katzen besser alleine ausfechten lassen sollten. Mit Ihren Beobachtungen können Sie sich dann auch an Fachpersonen wenden.

Es kann auch vorkommen, dass eine aggressive Katze Schmerzen hat und dies vor Ihnen verbergen will. Sie sollten mit einer Katze, die ungewohnt aggressives Verhalten an den Tag legt, unbedingt den Tierarzt aufsuchen.

Ein anderer Grund für Streit unter Katzen kann ein neuer Geruch sein, wenn z. B. eine Katze gründlich vom Tierarzt untersucht wurde oder in der Tierklinik war. Auch eine neue Umgebung kann den Streit auslösen, es kann aber auch spontan zu einer Streitsituation kommen, die in der Folge weiterhin Probleme verursacht.

Ein Spezialfall von Aggressionen von Katzen untereinander und womöglichem aggressivem Verhalten Ihnen gegenüber können sogenannte Übersprungsreaktionen sein. Zu Erklärung: Sie haben vielleicht schon einmal beobachtet, dass eine Katze vor dem Fressen mit den Pfoten am Boden scharrt. Damit verscharrt sie auch ihren Kot im Kistchen. Sie nimmt also das Verhalten nach dem Fressen vorweg, eine klassische Übersprungshandlung.

Eine andere Übersprungshandlung oder -reaktion kann sein, dass sich die Katze gegen einen fremden Angreifer zum Beispiel im Garten wehren will, das aber nicht kann, und ihre Aggression dann gegen ihre Kolleginnen oder Kollegen oder auch gegen sie richtig. In diesem Fall erfordert es genaue Beobachtungen, was der Auslöser der Aggression sein könnte.

Wenn ein Streit entsteht, ist es wichtig, die Katzen zunächst räumlich zu trennen, wobei sie sich idealerweise noch riechen und sehen können (zum Beispiel durch ein Gitter), damit sie sich beruhigen können. Wenn die Katzen sich sehen können oder wenn Sie den Geruch von der einen Katze zur anderen bringen, können die Kleinen dieses Erlebnis mit etwas Positivem verknüpfen, zum Beispiel mit einer Spielstunde oder ihrem Lieblingsfutter. Erst wenn die Katzen nicht mehr aggressiv wirken, sollten sie wieder zueinander gelassen werden, und wenn sie dann wieder Aggressionen zeigen, sollten Sie sie wieder von einander trennen.

Auch „übertragene Aggression“ ist möglich. Das kommt vor, wenn die Katze in einer bestimmten Situation ihre Aggressionen nicht ausleben kann und sie dann auf eine andere Situation überträgt oder wenn die Katze eine Situation als gefährlich einschätzt, die es aber gar nicht ist. Hier ist es notwendig, angst- bzw. aggressionsauslösende Faktoren zu beseitigen.

Als Gründe für den Streit zwischen Katzen können auch alle Änderungen in der Sozialstruktur der Katze angenommen werden (neuer Wohnort, Baby, anderes neues Haustier, neuer Partner der TierbegleiterInnen usw.). Sie sollten, wenn nötig mit der Hilfe von Fachkräften, herausfinden, was die Verhaltensänderung der Katzen bewirkt hat und das Problem ausschalten oder die Katzen langsam daran gewöhnen.

Achten Sie bitte auch genau auf Ihr eigenes Verhalten, da Katzen sich leicht benachteiligt fühlen können, wenn zum Beispiel die andere Katze im Haushalt krank ist und mehr gepflegt wird oder eine Katze hinaus darf und die andere nicht. Es könnte auch sein, dass Sie Ihren eigenen Stress oder Ärger in der Familie oder im Beruf auf die Katzen übertragen.

Auch Krankheit oder Alter können Gründe für Unstimmigkeiten zwischen Katzen sein. Kranke oder alte Katzen brauchen mehr Freiraum und Rückzugsmöglichkeiten und mehr Ruhe. Und natürlich fürsorgliche und professionelle Pflege und Betreuung. Das ist bei Katzen nicht anders als bei Menschen und es macht uns zu Menschen, ihnen diese Fürsorge zu geben. Den alten Katzen und den alten Menschen.

Andere Meinungen von Katzenbesitzern:

http://forum.gofeminin.de/forum/f129/__f432_f129-Was-kann-man-tun-damit-sich-die-Katzen-vertragen.html
http://bfriends.brigitte.de/foren/rund-ums-tier/39036-katzengeschwister-vertragen-sich-nicht-mehr.html
http://www.parents.at/forum/showthread.php?t=828714

Quellen:

http://www.tierarzt-buehrle.de/news/aggressionsverhalten-bei-katzen.html
http://www.einfachtierisch.de/katzen/katzenhaltung/katzen-vertragen-sich-nicht-mehr-gibt-es-eine-loesung-id89301/
http://www.katzen-fieber.de/aggressivitaet.php

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